Montag, 4. August 2014

Erstes Vorbereitungsseminar

Vom 30.06. bis zum 08.07. bin ich nach Olpe zu meinem ersten Vorbereitungsseminar gefahren. In einem Haus, mitten im sehr ruhigen und idyllischen Sauerland, haben sich ungefähr 40 zukünftige Freiwillige (für Uganda, Tansania, Südafrika, Argentinien und Chile), unsere Landesmentoren, die InVia-Betreuer und ehemalige Freiwillige zusammengefunden. Mit sehr gemischten Gefühlen habe ich meine fast 10stündige Zugfahrt angetreten, denn je näher der Ausreisetermin rückte desto unsicherer wurde ich, ob dieses Freiwilligenjahr wirklich das richtige für mich ist. Aber das Vorbereitungsseminar kam genau zum richtigen Zeitpunkt...
30.06.:
Im Seminarhaus angekommen, wurde ich sehr herzlich von allen begrüßt und vor allem, dass ich "meine" Freiwilligen vom Auswahlseminar wiedersehen konnte, war wunderbar. Einige teambildende Spiele, viele viele Namen und ein WM-Spiel später, fiel ich dann sehr müde aber mit einem viel besseren Gefühl im Bauch ins Bett.
01.07.:
"Outdoor Activities" und erste Informationen über Uganda, Kampala im Speziellen und unsere Aufnahmeorganisation UPA durch unseren Landesmentor Sam, bei dem wir uns alle wirklich gut aufgehoben fühlen und der unser Ansprechpartner für das nächste Jahr vor Ort sein wird. Er kann zwischen uns und unserem Projekt oder unseren Gastfamilien vermitteln und wird versuchen, uns bei Sorgen und Problemen zu helfen.
02.07.:
Biografischen Arbeiten "Lebensfluss". Dieser Tag war wirklich besonders. Wir haben uns in Kleingruppen aufgeteilt und gemeinsam über Menschen und Momente gesprochen, die uns geprägt haben. Es war sehr emotional und auch auf gewisse Weise anstrengend, denn man hat stundenlang sehr aufmerksam zugehört aber die Erfahrung, sich zu öffnen und auch, dass andere so viel von sich preisgeben, war unglaublich wertvoll. Wir waren einander an diesem Tag und auch anschließend sehr nahe, denn dieses Arbeiten baut auf maximalem Vertrauen auf: "Alles Gesagte bleibt im Kreis." Abends war ich ziemlich kaputt aber habe auch gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd - meine "Yoga Session" als "Step out of the day" hat diesen besonderen Tag dann abgerundet. Danke noch mal an meine Lebensflussgruppe!
03.07.:
Englische Vorstellungsrunde in CountryGroups (Uganda, Tansania und Südafrika) mit den Landesmentoren und eine gemeinsame Reflexion darüber, was uns wichtig ist. Anschließend noch ein kleiner Sprachkurs (Es gibt über 50 Sprachen in Uganda aber im Großraum Kampala - in "Central Uganda" - spricht man vor allem Luganda) und ich muss zugeben, dass ich mit dieser Sprache eindeutig überfordert bin. Je nachdem, wie man Worte betont, bekommen sie völlig verschiedene Bedeutungen.. ohje. Aber das wird schon!
04.07. und 05.07.:
Ich bin nach Hause gefahren, um bei meiner Zeugnisausgabe dabei sein zu können. Verrückterweise habe ich den ganzen Haufen in Olpe wirklich schon vermisst (verrückt deshalb, weil ein Zusammenleben mit fast 50 Personen in einem Haus, das irgendwo im Nirgendwo steht, schon anstrengend sein kann - war es aber kaum) und war total glücklich als ich Samstagabend wieder da war.
06.07.:
"Safety, Healthcare & Security" - ein Vortrag über (zum Teil unterschätzte) Risiken wie den Straßenverkehr, Insekten, mangelnde Hygiene oder das Klima. Wir wurden nochmals auf die Impfungen hingewiesen und darauf, uns mit dem Thema Malariaprophylaxe auseinanderzusetzen.
07.07.:
Nach einigen organisatorischen Dingen bekamen wir unsere FLUGTICKETS !!! Die Runde sah aus, wie eine erste Klasse kurz vor ihrem ersten Zeugnis. Nun ist es offiziell. Wir halten unsere Tickets in den Händen und es ist ein großartiges Gefühl.
08.07.:
Abreisetag. Ich vermisse meine Ugandagruppe jetzt schon und die darauffolgenden Tage wieder zu Hause waren sehr seltsam. Plötzlich wieder in der Stadt - raus aus unserem olpener Mikrokosmos - zurück in der Zivilisation. Kennt ihr das Gefühl, von einem Trampolin zu steigen und der Boden wackelt noch ein wenig? So habe ich mich nach dem Vorbereitungsseminar gefühlt aber auch genauso befreit und glücklich wie nach einem Trampolinsprung.