Freitag, 3. Oktober 2014

Der Mond hängt hier anders herum..

.. also das hätte man sich ja denken können, aber ich bin immer noch überrascht, wenn ich in den Nachthimmel blicke und der Mond dort in der Horizontalen liegt.


An dieser Stelle: Danke Papa für die Kamera, die sogar die Mondoberfläche sichtbar macht.

Woche 4

Letztes Wochenende habe ich Samstag erneut einen Haushaltstag eingelegt - 3 Stunden Wäsche waschen (diesmal ohne offene Wunden an den Händen) und 1 Stunde putzen (da fällt doch tatsächlich Mäuse- und Geckokot von den Dachbalken in mein Zimmer.. das Brisante an der Sache: ich bekomme nicht die Krise). Sonntag sind ein paar andere Freiwillige und ich dann nach Kampala reingefahren, um zu Frühstücken. Unsere Wahl fiel auf "Brood" - ein niederländischer Bäcker - dort gibt es wirklich richtigen Kaffee aus einer Siebträgermaschine und Vollkornbrot und Käse!!! Käse!!! Es wurde einstimmig beschlossen, einen Stammtisch zu gründen und so kann ich mich übermorgen schon wieder auf ein Frühstück, fast wie zu Hause, freuen.

Ich glaube so langsam bin ich dann doch wirklich hier angekommen. Die kompletten vergangenen sieben Tage ging es mir sehr gut und auch ein kleiner Matatu-Auffahr-Unfall am Montag hat mich nicht allzu sehr aus der Fassung bringen können. Mir geht es inzwischen wieder wunderbar - hatte zu Beginn der Woche unter einem kleinen HWS-Trauma zu leiden, aber eine Schweizer Physiotherapeutin hat sehr gute Arbeit geleistet und mich wieder hergestellt.

Ich fahre inzwischen selbstverständlich zur Arbeit und kann mich zur Not auch von anderen Stationen aus zurecht finden. Im Krankenhaus geht auch alles weiterhin seinen Gang - ich habe inzwischen den Newsletter fertig gestellt und werde mich nun nächste Woche dem Jahresplaner und der Sponsorensuche dafür widmen. Zum Teil ist die Arbeit gar nicht so einfach, da ich auf Kooperation mit den anderen Verwaltungsangestellten in den verschiedenen Büros und mit diversen Ugandischen Firmen angewiesen bin. Diese sprechen Englisch halt nun einmal auch nur als Fremdsprache und Ugander haben auch eine sehr eigene Aussprache englischer Begriffe.. Ich danke tagtäglich dem Umstand, im Englisch Leistungskurs gesessen zu haben.

Rose hat gestern einen Kocher hervorgezaubert, der mit Paraffin funktioniert und ähnlich einem Gasbrenner zu entzünden ist. Nicht mein liebstes Küchengerät, aber ein Schritt in Richtung der von mir so vermissten Selbständigkeit, denn damit kann ich auch mal unabhängig von der Gastfamilie kochen (den Holzkohleofen bekomme ich nicht selbst angezündet - mir ist die Paraffin-Plastiktüten-Technik dafür ein wenig suspekt). Durch diese neue Möglichkeit habe ich auch mein Frühstücks-Menü um Porridge vergrößern können, nachdem ich sehr sehr lange nach Haferflocken gesucht habe. Apropos gesucht: ich habe inzwischen sogar in einer Supermarkt-Kette Sprudelwasser ausfindig machen können. So langsam werden das lokale Warenangebot und ich doch noch Freunde..

Verzeiht mir bitte, dass ich so viel über Lebensmittel schreibe, aber man glaubt gar nicht wie schwer einem die Umgewöhnung in manchen Bereichen fällt - während ich mich an die sanitären Anlagen bereits in der ersten Woche gewöhnt habe hadere ich mit dem Speiseangebot hier immer noch ein wenig.

Dass ich brav zweimal wöchentlich nach der Arbeit ins Geothe-Institut zu meinem Sprachkurs fahre, macht sich so langsam bezahlt. Mein Luganda ist inzwischen schon auf dem Niveau, dass ich Grüßen/mich verabschieden/mich bedanken, mich vorstellen, nach Preisen fragen, ein Matatu stoppen und Benita davon abhalten kann, meine Sachen zu nehmen.

Ich wünsche euch allen ein entspanntes Wochenende - ich werde mich Morgen mal zu einem Frisör hier trauen - mal sehen, ob er in der Lage ist, "Muzungu-Hair" zu schneiden.

Meldet euch bitte weiterhin bei Themenwünschen, eure Anne-Kathrin

2 Kommentare:

  1. Hallo Anne, viele Grüße aus Germany, Sachsen, Heidenau von Antje. Ich lese mittlerweile begeistert Deinen Blog und bin fasziniert von deinen Beschreibungen und Erlebnissen. Eigentlich finde ich es sehr mutig von dir, in einem so fremden Land ein Jahr zu leben. Aber es ist sicher alles sehr interessant. Ich wünsche dir viele schöne Erfahrungen. Antje

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    1. Liebe Antje,

      vielen Dank fürs Lesen meines Blogs und die lieben Wünsche.
      Vielleicht sehen wir uns ja dann nächstes Jahr einmal wieder..?!
      Liebe Grüße, Anne-Kathrin

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